ETEP
= Entwicklungstherapie/Entwicklungspädagogik
Die Entwicklungstehrapie/Entwicklungspädagogik (ETEP) stellt zum einen ein Fördermodell für Kinder und Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten bereit, in dem Diagnose, Unterricht bzw. Förderung, Kind-Umfald-Arbeit und Evaluation eng miteinander verzahnt sind. Zum anderen kann das Modell auch eingesetzt werden, um z. B. im Rahmen eines regulären Settings (Kindergarten, Schule, Berufsvorbereitung) präventiv am Aufbau sozial-emotionaler Fähigkeiten zu arbeiten.
Die Schliemann-Grundschule hat sich für diesen Fortbildungslehrgang beworben und wir sind angenommen worden. Seit Mai 2018 sind wir nun dabei.
Leitgedanken
Überblick über die Eckpfeiler des Programms sowie über die Einstellungen des Erwachsenenen, die für eine erfolgreiche Entwicklung der Persönlichkeit von sozial und emotional belasteten Kindern und Jugendlichen verantwortlich sind.
1. Gedanke: Richten Sie den Blick auf Stärken
Eine Sichtweise, die die Stärken eines Kindes in den Blick nimmt, fördert sein Selbstvertrauen und unterstützt den Aufbau von Verhaltensweisen, die gleichzeitig gesund und entwicklungsangemessen sind. Befriedigende und erfolgreiche Erfahrungen mit Gleichaltrigen stärken die Persönlichkeit eines jungen Menschen, der sein Leben erfolgreich bewältigen kann und befördern so die Identifikation mit allen Persönlichkeitsaspekten, die als angemessen oder "normal" angesehen werden können, anstatt eine Identifikation als "auffällig" zu unterstützen.
2. Gedanke: Folgen Sie der Entwicklungslogik
Der normale Prozess der sozialen, emotionalen und verhaltensbezogenen Entwicklung nimmt einen vorhersagbaren und geordneten Verlauf. Darüber hinaus tragen jedoch biologische Voraussetzungen und vorausgegangene Erfahrungen mit anderen Menschen dazu bei, dass sich die Reise eines jeden Kindes auf diesem Entwicklungsweg einzigartig gestaltet. Ein pädagogisches Programm kann dann besonders wirklungsvoll das Persönlichkeitswachstum unterstützen, wenn es sensibel ist für die Individualität eines jeden Kindes innerhalb der typischen Entwicklungsverläufe.
3. Gedanke: Gewährleisten Sie Freude und Erfolg
Konstruktive Veränderungen geschehen dann, wenn angemessene Verhaltensweisen und Beziehungen persönlich befriedigende Ergebnisse erbringen. Die Bereitschaft eines jungen Menschen, neue Verhaltensweisen zu erproben, hängt ab von signifikanten, zufrieden stellenden vergangenen Erfahrungen. Das Programm muss Kindern und Jugendlichen Möglichkeiten für solche Erfahrungen eröffnen und sie damit zum Erlernen neuer Verhaltensweisen motivieren.
4. Gedanke: Sorgen Sie für bedeutsame Erfahrungen
Lernen geschieht durch Ereignisse, die sowohl persönlich als auch gesellschaftlich bedeutam sind. Es erweitert sich dann auf alle Lebensbereiche des Kindes bzw. Jugendlichen. Erziehungsprogramme müssen sich auf die Lebenswelt des Kindes bzw. Jugendlichen außerhalb des pädagogischen Settings übertragen lassen. Die im Programm erworbenen Verhaltensfähigkeiten müssen im realen Lebensumfeld zufrieden stellende Ergebnisse erbringen.